Mitarbeiter, Mitarbeiter, Mitarbeiter – ist die Antwort auf die Frage nach den größten Herausforderungen als Unternehmer.
Ja, sie sind rar, die qualifizierten Mitarbeiter. Aber gute Lösungen sind (derzeit) nicht in greifbarer Nähe, oder doch?
Wird die Digitalisierung die Lösung sein? Wieviel Prozent der Befragten werden jetzt mit NEIN antworten? Und dennoch:
Im vergangenen Jahr habe ich und Tina Brandstetter sicherlich 15 Veranstaltungen besucht, die die Digitalisierung zum Thema hatten. Und uns noch mehr Artikel und Webinare zum gleichen Thema zu Gemüte geführt. Wir waren selbst immer wieder überrascht, was in nur 12 Monaten schon „normal“ geworden ist. Die Erkenntnisse aus unseren letzten beiden Veranstaltungen wollen wir nun teilen.
Kein Anstellen an Kassen, Mitarbeiter adé!
Amazon als bereits der größte Online-Händler mit ca. 300 Millionen eigenen Produkten kauft einen „analogen“ Supermarkt. Das Ergebnis? Amazon Go, der digitalisierte Lebenmittel-Markt! Was ist passiert? Sie erschafften damit revolutioniertes Einkaufs-Erlebnis: Kein Anstellen an Kassen, auflegen auf das Band und kramen nach Kleingeld. Statt dessen wird beim Eingang ein Code am Smartphone gescannt, Kameras und Sensoren erkennen und speichern die gekauften Waren und bezahlt wird mittels Amazon Account – brave new world! Mitarbeiter adé?
Landarbeiter oder Roboter?
Oder ein weiteres Beispiel: würden Sie John Deere, den amerikanischen Landmaschinen-Hersteller, als High-tech-Riesen nennen? Der Konzern hat für die Digitalisierung NICHT die Frage gestellt: „Was brauchen wir, damit der Bauer nicht mehr Traktor fahren muss?“ Die Frage lautete: „Wie können wir die besten Rüben ernten?“ Das Ergebnis des Digitalisierungs-Prozesses war nicht nur die größte autonom fahrende Landwirtschaftsflotte in den USA, sondern auch eine Vielzahl an Sensoren im Boden, die die Bodenbeschaffenheit und den Reifegrad der Rüben messen und den situativen Einsatz von Maschinen vorschlagen. Neue Geschäftsmodelle erfordern einen „großen“ Blick – brave new world! Landarbeiter adé?
Aber was heißt das für KMUs?
Die 2 Beispiele haben gezeigt: neue Technologien – Sensortechnik, erhöhte Prozessorleistung und eine immer größer werdende Datenmenge – bergen großes Potential für neue Produkte mit weniger Mitarbeitern. Die Vortragenden aller Veranstaltungen waren sich in einem immer ziemlich einig: es braucht eine neue Einstellung zu diesen Technologien, keine Bekämpfung. Neues Denken, wie man es beispielsweise von Science Fiction Filmen aus Hollywood kennt, zulassen, heißt die Devise für neue Geschäftsmodelle – in allen Branchen.
Was wäre, wenn…?
In diesem letzten Jahr haben wir viel dazugelernt, aber eines ist gleich geblieben: meine weder positive noch negative Einstellung zur Digitalisierung. Es ist, was es ist und es wird auch in der Hotellerie Einzug halten. Zahlreiche Beispiele zeigen es bereits: Mitarbeiter wurden schon in einem Roboterhotel in Japan eingespart und 10 Roboter an der Rezeption beschäftigt. Sie sehen Menschen sehr ähnlich und können in verschiedenen Sprachen kommunizieren. Ihre Software soll es ihnen erlauben auf Körpersprache zu reagieren. Auch im Silicon Valley gibt es Zimmerservice– oder Sicherheitsbots.
Sie sehen, die Digitalisierung & Roboterisierung hat schon gestartet und wird sicherlich noch viel schneller wachsen. Das spart Arbeitskräfte ein – im Tourismus und in allen anderen Branchen. Und das wiederum entspannt den Arbeitsmarkt. Gesellschaftliche und volkswirtschaftliche Veränderung sind auch vorprommiert.
Das Thema Digitalisierung und Roboterisierung beleuchten und diskutieren wir auch in unserer Direktoren-Akademie (DiA). Der nächste Lehrgang startet online am 8. April 2019! Details & Anmeldung unter www.direktoren-akademie.at
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