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Energie war noch nie so heiß wie heute

Nachlese Smart kitchen – smart energy, 18.10.22 – Teil 2

 

Smart energy, so der Titel des zweiten Teils der Veranstaltung, traf einen weiteren großen Schmerzpunkt der Hotellerie: die steigenden Energiekosten, die den Profit torpedieren. „Die Wichtigkeit der Energie-Einsparung liegt jetzt natürlich auf der Hand. Bislang war dies ein Nebenschauplatz, der sich in Zeiten wie diesen in den Fokus der Aufmerksamkeit drängt“, so ein Teilnehmer zu Beginn der Diskussion.

 

Energiesparen ist Sisyphusarbeit, aber mit großer Wirkung

Alexander Gulewicz, Hotelier des Romantikhotels Seevilla in Altaussee, prognostizierte in seinem Vortrag: „das Einpendeln von hohen Energie-Kosten bis mindestens Ende 2024.“ Somit wirken sich jetzt getroffene Energiespar-Maßnahmen noch viel mehr aus. Er zeigte anhand eines einfachen Beispiels, dass eine Restaurant-Kasse, die niemals ausgeschaltet wurde, aber täglich nur 4 Stunden benützt wird, rund 330 kWh jährlich vergeudet. Bei den hohen Energiepreisen seien dies bis zu 220,- Euro. Oder der Umstieg einer Serverkasse auf einen cloudbasierten Server, der ein Einsparungspotential von bis zu 1.077,- Euro an jährlichen Stromkosten schafft.

Halbierung der Stromspitzenlast möglich

Beim Besichtigen der Niederwieser Produktions-Küche

„Was passiert, wenn morgens Küchengeräte, Kaffeemaschinen und möglicherweise auch noch die Saunen oder die Waschmaschinen im Hotel eingeschaltet werden?“, fragt gleich zu Beginn Mag. Tina Brandstetter von genèratio. „Tja, die Spitzenlast schnellt nach oben – und die jährlichen Stromkosten gleich mit dazu!“, antwortet Norbert Wittke von Sicotronic GmbH & Co KG . Je nach Tarifvertrag berechnet sich der Leistungspreis nach dem Mittelwert der Leistung in kW in einer ¼ Stunde. Das heißt eine Viertelstunde „volle Power“ Spitzenlast kann Tausende Euro im Jahr kosten. „Das muss nicht sein. Mit unserem System werden die Küchengeräte, Lüftungssysteme, Waschmaschinen, Trockner, Saunen und andere Großverbraucher miteinander vernetzt. Die intelligente Steuerung sorgt für eine intelligente Verteilung der Lasten – aber keine Sorge, der Herd bleibt trotzdem nicht kalt!“, so Norbert Wittke. Diese Art der intelligenten Optimierung zahlt sich bereits in kleinen Hotels aus, aber die Einsparungen sind umso höher, wenn viele Verbraucher in großen Ressorts an die Sicotronic Anlage angeschlossen werden.

 

 

Ein Teilnehmer, Marc Traubel vom Hubertus Mountain Refugio Allgäu in Balderschwang, lieferte auch gleich das Praxisbeispiel: „Wir haben Sicotronic bereits seit 2010 im Einsatz. Unsere Spitzenlast-Kurve über mehrere Monate und Jahre ist fast langweilig – weil sie wie eine gerade Linie bei ca. 125 kW Spitzenlast liegt und das bei einer Anschlussleistung von ca. 300 kW für das gesamte Hotel. Im letzten Jahr hatten wir aber einen Ausreißer, der die Kosten in einem Monat gleich hochschnellen ließ. Wir fragten uns, was war da los? Gemeinsam mit Sicotronic haben wir die gespeicherten Daten analysiert. Unser Techniker wollte ein Problem in der Sauna beheben und schaltete 3 der Saunen – mit gesamt 90 kW Leistung!! – manuell gleichzeitig ein und verhinderte die automatische Regelung durch die Sicotronic Anlage. Da hilft jede Technik nichts, wenn es manuell überstimmt wird…“ Der Stromanbieter habe sich aber durch die saubere Dokumentation dieses Umstandes überreden lassen und er habe sich über eine Gutschrift gefreut.

Fazit: Ressourcenverbrauch des eigenen Betriebs auf den Prüfstand stellen

Benchmarks im Energieverbrauch sind sehr mit Vorsicht zu genießen. Die weite Bandbreite von 6-48 kWh je Nächtigung (aus der Studie des Klima- & Energiefonds 2020) zeigt, dass Energieverbrauch je Hotel sehr individuell betrachtet werden muss. F&B-Angebot, Größe des Wellnessbereichs, eigene Wäscherei, Alter des Gebäudes und der Geräte spielen eine tragende Rolle. Daher heißt es selbst in die Tiefen des eigenen Betriebs zu blicken – vermutlich mithilfe eines Profis – um sein individuelles Potential zu bestimmen.

Haben Sie den Teil 1 der Nachlese „Wie Sie in der Küche cool bleiben“ schon gelesen?

Bei der Führung mit Patricia Niederwieser durch die Lagerhallen des Obst- & Gemüsegroßhandels spürt man die Leidenschaft fürs Produkt.